Geschichte des Ratzeburger Rommeldeus

Erstmalig wurde in der Polizeiordnung von 1582 auf das Braugewerbe in Ratzeburg eingegangen. Anno 1601 wurde den Brauern eine Braurolle für Ratzeburg von Herzog Franz II zugetan, wonach sie sich zu richten haben. Zu jener Zeit erhielten 69 Brauhäuser der Stadt eine Braugerechtigkeit. Dem 70. Brauer, einem sogenannten Freibrauer durfte nur der Landesherr bestimmen.

Dieses war der Beginn des Ratzeburger Rommeldeus ein leicht süßliches Bier, das durch sorgfältige Vermälzung der Gerste, hinreichender Zutat von Hopfen und Wasser diesem Bier einen milden natürtlichen Geschmack verleiht.

Ende des 17. Jahrhunderts nahm die Braunahrung ab, da allerorten Brauereien entstanden und Vertrieb durch hohe Einfuhrsteuern erschwert wurde. Der Brauereidirektor H. Rautenberg leitete die damalige Aktienbrauerei von 1884-1914. In dieser Zeit stand die Brauerei in höchster Blüte.

1919 ging der Besitz in die Lübecker Aktienbrauerei über. Der Betrieb wurde eingestellt, die Braugeräte und Maschinen entfernt. Die Strassenbezeichnung „An der Brauerei“ erinnert heute noch an das vergangene Industrieunternehmen.

Anläßlich der 900 Jahr Feier im Jahre 1962 wurde das bis heute noch existierende Bürgerfest ins Leben gerufen. Hierzu wurde auch das Ratzeburger Rommeldeus neu aufgelegt und in einer Lübecker Brauerei Jahr für Jahr zum Bürgerfest gebraut. Der Tradition folgend, befinden sich die Markenrechte für dieses herrlich, frische, natürliche Bier wieder in Ratzeburg. Das Ratzeburger Rommeldeus wird in einer kleinen privaten Brauerei in unserem Herzogtum gebraut und abgefüllt.